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Peter Finke hält öffentlichen Vortrag am GSSC

Externer Projektpartner spricht über Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unter Pastoralisten in der Westmongolei.

Peter Finke von der Universität Zürich, Schweiz, wird am 19. Oktober einen Vortrag im Rahmen der öffentlichen Vortragsreihe des GSSC halten, unter dem Titel

Moving beyond post-socialist trajectories: flexibility and adaptability among pastoralists in Western Mongolia

Der öffentliche Vortrag findet am Internationalen Kolleg Morphomata (Weyertal 59, 50937 Köln) von 17:45 bis 19:15 statt. 

Wir freuen uns nicht nur besonders auf diesen Vortrag, weil Flexibilität und Anpassungsfähigkeit lokaler Gruppen im Kontext des weiteren Staates wichtige Themen im DELTA-Projekt sind, sondern auch, weil der Sprecher einer der externen Partner unseres Projekts ist.

 

Peter Finke fasst seine Präsentation wie folgt zusammen:

Pastoralisten in der Mongolei haben eine Reihe von radikalen Veränderungen durchlebt, die ihre Lebensgrundlage in mehrfacher Hinsicht geprägt haben. Die Errichtung einer sozialistischen Planwirtschaft in den späten 1950er Jahren stellt die Anfänge der Veränderungen dar, die trotz der Beseitigung dieser Planwirtschaft etwa 30 Jahre später weiterhin andauern. Während ein Großteil der 1990er Jahre als eine allmähliche und häufig schmerzhafte Anpassung an die Welt der postsozialistischen Umstrukturierungen beschrieben werden könnten, haben die letzten Jahre gezeigt, dass Pastoralisten sehr flexibel im Umgang mit einer großen Vielfalt politischer, ökologischer sowie makroökonomischer Herausforderungen sind.

Auf 25 Jahren Forschung in den westlichen Gebieten der Mongolei aufbauend, werden in dieser Arbeit die fortlaufenden Veränderungen und Anpassungen unter Pastoralisten sowie einigen Nicht-Pastoralisten in der Region, die mehrheitlich der kasachischen Minderheit angehören, dargelegt. Neben dem Entkollektivierungsprozess und der Etablierung einer marktähnlichen Wirtschaft wurde die Situation in den letzten Jahren einerseits durch Naturkatastrophen geprägt, andererseits durch die fortschreitende Abwanderung nach Kasachstan. Die Menschen haben darauf mit einer erstaunlichen Flexibilität hinsichtlich ihrer ökonomischen sowie sozialen Strategien reagiert (einschließlich der Option, das Land zu verlassen oder zurückzukehren).

Während sich vieles von dem nach lokalen Anpassungsprozessen anhört (und tatsächlich auch das Ergebnis davon ist), sind Kasachen zugleich eng verwoben mit einem Nationalstaat, in dem sie die größte und deutlichste Minderheit bilden, dem Nachbarstaat, der ihren Namen trägt und sie zur Umsiedlung auffordert, und einer globalen Welt von geopolitischen Herausforderungen und ökonomischen Möglichkeiten.